


























Der Schlegeisspeicher wurde zwischen 1965 und 1971 erbaut und hat ein maximales Wasservolumen von 126 Millionen Kubikmetern. Damit zählt er zu den größten Stauseen in Österreich. Im Moment werden am Wasserbecken Wartungsarbeiten durchgeführt, so hat man 2/3 des Wasservolumens abgelassen, der Sicherheit wegen. Die Gewaltigkeit des Bauwerks kommt so vielleicht noch stärker zur Geltung. Die Schlegeis-Alpenstraße welche zum Speicher führt, direkt vorbei an atemberaubenden Steigungen ist Mautpflichtig, aber auf jeden Fall eine Empfehlung.
Der Hafen Thiessow ist ein kleiner Segler- und Fischereihafen im Ostseebad Thiessow auf der Insel Rügen. Ein Höhepunkt ist der Rügen Markt, der jeden Dienstag und Donnerstag (jeweils 9.00 bis 16.00 Uhr) direkt am Hafen stattfindet (1. Mai bis 30. Oktober). Dann reisen die Touristen in Scharen an. Parkplätze kosten 2 Euro und Fahrrad Anstellmöglichkeiten findet man auch kaum. Es sind hier mehr als 100 Austeller, Handwerker und Gastronomen aus der Region zu finden. Es macht einfach Spaß sich in der Masse treiben zu lassen und mal hier und mal da zu schauen. Hier wird jeder fündig, ob ein kleines Mitbringsel oder neue Deko für den Wohnwagen, hier ist für jeden Geschmack etwas zu finden. Apropos Geschmack, auch die Gastronomen geben ihr Bestes. Obwohl nicht immer preiswert, aber frisch und ehrlich, das fand ich gut. Allerdings sollte man sich die Schiffe lieber an einem Nicht- Markttag anschauen, da hat man mehr Ruhe zum Detail. Übrigens bekommt man am Hafen den schönsten Sonnenuntergang mit. Also auf jeden Fall die Kamera nicht vergessen mit einzupacken.
Im Mai waren wir für eine Woche mit dem Campingwagen auf dem Zeltplatz in Thiessow an der Ostsee. Eigentlich standen die Wetterprognosen nicht zu unserem Besten. Aber erst einmal angekommen und aufgebaut, änderte sich das sehr schnell zu unseren Gunsten. Vorweggenommen, das Wetter war über die gesamte Woche Super. Vom Campingplatz war man schnell an der Boddenseite von Thiessow, mit dem Rad nur einige Minuten. An der offenen Ostseeküste brauchte man nur einen kurzen Weg über die Straße und dann durch die Dünen. In nur 300 Metern war man dann am Strand. Thiessow ist ein Ortsteil der Gemeinde Mönchgut im Landkreis Vorpommern-Rügen auf der Insel Rügen in Mecklenburg-Vorpommern. Bis 2018 war Thiessow eine eigenständige Gemeinde mit dem Ortsteil Klein Zicker am westlichen Zipfel der Gemeinde.
Man hatte also reichlich Anlaufpunkte, wo man zu Fuß oder mit dem Rad hin konnte. Strandspaziergänge in Thiessow wurden aber zu einem festen Ritual. Wenn man Glück hatte, konnte man auch Bernstein finden. Wir hatten jedenfalls kein Glück mit dem Bernstein. Aber die Luft und die Landschaft entschädigten uns und der Körper konnte mal wieder prächtig zu Kräften kommen. Thiessow in der Vorsaison ist ein klarer Reisetipp. Es ist noch nichts überfüllt, man war am Strand fast ganz alleine und wer nicht unbedingt baden muss, für den hält hier die Ostseeküste viele Überraschungen bereit. Auch mit dem Rad lässt es sich hier wunderbar pendeln. Die Aussicht in Klein Zicker ist hier nur ein Tipp. Oder man schaut vom Lotsenturm in die Ferne. Es wird nicht langweilig und der Campingplatz Thiessow ist von der Ausstattung her einer der besten die ich bisher bereist hatte.
Die alte Mühle in Heber ist in den Jahren 2011 bis 2013 liebevoll umgebaut worden. Somit ist sie ökologisch nachhaltig restauriert worden. Der Bauherr hat hier nur Baumaterial aus dem Naturbereich eingesetzt. Die gesamten Innenwände sind mit einem Lehm verputz. Die Decken und Böden sind mit wunderschönen Holz verkleidet. Es riecht sofort nach Holz wenn man die Mühle betritt, das ist eine unglaubliche Aura die sofort in Gemütlichkeit umschlägt. Die alte Mühle in Heber besitzt 3 Schlafräume und 2 Bäder, sowie einen Wohnbereich der sehr luxuriös eingerichtet ist. Alle Wohnräume sind nach dem Prinzip Gemütlichkeit und Komfort eingerichtet. Das trifft auch auf die Badezimmer zu. Das mittlere Badezimmer besitzt eine freistehende Kupferne Badewanne. Hier wird Baden zur Sucht. Die Küche bietet alles was das Herz begehrt und das nicht nur so ein bisschen, hier hat der Hausherr an nichts gespart. Der Terrassenbereich ist mit Sitzecke und Weber-Grill dem anderen Standard angepasst.
Die alte Mühle in Heber hat auch eine Geschichte zu erzählen. Erbaut ist die Mühle im Jahre 1825 von H.Lade. Es gab zu dieser Zeit reichlich Müller in er Gegend. So hat er mit einer Klage das Recht zum Kornmahlen durchgesetzt. Somit begann der Mahlbetrieb erst ein Jahr später. 10 Pferdewagen fuhren 30 Tonnen Kalk zur Baustelle. Vier Tage lang wurden Feldsteine für den Sockel herangefahren. 8 Maurer bauten 7 Wochen, sowie 7 Zimmerleute richteten die Konstruktion. Dachdecker deckten das Dach mit Stroh ein. Im Oktober 1825 wurde die Mühle fertiggestellt und wie schon oben geschrieben, begann der Mahlbetrieb im Jahr 1826.
1925 brannte die Mühle komplett ab. Die Mühlewurde danach wieder aufgebaut. Drei Jahre später zerstörte ein verheerender Sturm die alte Mühle in Heber. Der Neubau erhielt sein neues Dach von einer Mühle aus Schneverdingen. Die Mühle hat man um zwei Stockwerke aufgestockt. Der fortschreitenden Technik gerecht zu werden, ist der Mühle ein Maschinenraum angebaut worden. Danach wurde der Mahlbetrieb wieder aufgenommen. Nach dem 2.WK wurde der Mühlenbetrieb eingestellt. Der letzte Müller starb im Jahr 1965.
Erst in den 70er Jahren wurde die Mühle als Wohnstätte umgebaut. Das seit dem Krieg flügellose Bauwerk erhielt im Jahr 1989 ein neues vierflügliges Windrad, so wie man es heute sehen kann. Von 2010 bis 2013 ist die Mühle nachhaltig restauriert worden. Sie wird heute als Ferienobjekt genutzt.
Die Windmühlen von Kinderdijk findet man in einer Autostunde vom Zentrum Rotterdams. Wenn man zu Besuch sich in Rotterdam aufhält, dann kommt man an einen Besuch an den Die Windmühlen von Kinderdijk nicht vorbei. Die Windmühlen von Kinderdijk wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Die Mühlen gehören zur Gemeinde Molenlanden auf der Niederung Alblasserwaard und liegt auf dem Polder Nederwaard. Wer denkt das diese Windmühlen das Korn der Bauern mahlen, der denkt falsch. Diese Windmühlen gehören zu einer Gruppe von Windpumpen, die dazu dienen, das anfallende Wasser aus den Poldern abzupumpen, um so den Boden landwirtschaftlich nutzbar zu machen. Das abgepumpte Wasser fließt in den Fluss Lek. Sie wurden im 18. Jahrhundert erbaut und erwiesen sich als effektivste Methode der Wasserstands Regulierung.
Man findet direkt an dem Museumsgelände einen Parkplatz. Am Parkplatz steht ein Häuschen in dem man ein paar Andenken und Getränke kaufen kann. Man bekommt hier die Eintrittskarten für die Museumsmühle. Der Rundgang auf dem Mühlengelände kostet keinen Eintritt, allerdings kommt man dann in die Museumsmühle nicht hinein. Das Wetter war gut. Es war sehr kalt, vielleicht Minus 4 Grad. Die Ränder der Fließe waren gefroren. Auch die Hände, die die Kamera bedienten fühlten sich rasch sehr kalt an. Schade auch, dass es nur diesen eintönigen Himmel gab. Kein Wölkchen und keine Farbe, aber das ist schon Meckern aus sehr hohem Niveau. Mich hat der Rundgang begeistert. So viele Mühlen auf einem Haufen und so gut erhalten, hatte ich noch nie gesehen. Es ist spannend und man kann sich an vielen Perspektiven versuchen. Vielleicht sollte man aber doch lieber im Frühjahr oder Herbst vorbeischauen, schon wegen dem Licht und der Temperatur.
Die Erasmusbrücke ist eine Schrägseilbrücke in Rotterdam. Die Brücke ist nach dem Philosophen Erasmus von Rotterdam benannt. Die Brücke hat eine Länge von 802 Metern. Die Höhe beträgt 139 Meter. Der 139 Meter hohe abgewinkelte Stützpfeiler erinnert an die Silhouette eines Schwans. Darum wird sie im Volksmund auch „de zwaan“ (der Schwan) genannt. Das Gesamtgewicht des Bauwerks beträgt 6800 Tonnen. Die Baukosten beliefen sich auf 165 Millionen Euro. Die Brücke wurde 1989 von den Architekten Van Berkel & Bos entworfen. 1994 begann man mit dem Bau. 199 erfolgte die Fertigstellung. Über die Brücke führt die Stadtroute 106 sowie die Straßenbahnlinie 20. Auch Fahrräder und Fußgänger können diese Brücke gefahrlos nutzen. Am 3. Juli 2010 führte über die Brücke ein 3 km langer Prolog der Tour de France. Abends und Nachts wird die Brücke beleuchtet und ist schon aus weiter Ferne wahrnehmbar. Übrigens, ist die Erasmusbrücke eine der leichtesten Brücken der Erde. Die Brückedicke beträgt nur zwei Meter. Die Erasmusbrücke ist eines der Wahrzeichen des modernen Rotterdams.
Sächsische Schweiz, Sachsen, Deutschland.
Nun war es wieder einmal soweit Abschied zu nehmen. Aber nur für ein paar Tage. Wir mussten aus dem Lime Tree trotzdem aus checken. In zwei Tagen sind wir wieder da und müssen wieder einchecken. Gut, wir müssen dann die zwei Tage die Zimmer nicht bezahlen, aber der Aufwand. Na gut. Die Koffer kamen in das Kofferzimmer. Die Sachen für den Regenwald hatten wir im Rucksack. Die Fotoausrüstung war klar, die Akkus geladen. Vormittags wurden wir abgeholt. Mit einem Kleinbus ging es in Richtung Bako National Park Terminal. Dort war eine zentrale Ablege Station von Booten, die dich dann in Richtung Ziel Destination brachten.
Der Tag war grau. Es regnete und je weiter wir dem Ziel kamen, goss es wie aus Kannen. Die Fahrt zum Bako National Park Terminal dauerte fast eine Stunde. Dort angekommen, hatten wir noch einen kurzen Aufenthalt. Man konnte noch was trinken, denn die Hitze und die Feuchtigkeit bildeten zusammen eine furchtbare Gemeinschaft. Man wusste nicht ob es das Regenwasser oder der Schweiß war, der einen hinablief. Aber letzten Endes war das egal, es ging ja allen so. Der Foto Kram war wasserdicht verpackt. Nun konnte ich endlich auch mal die Spritzwassertauglichkeit meiner 6D und dem EF 17-40mm L unter realen Bedingungen testen. Mal sehen ob sie die Feuerprobe bestehen. Die Tour mit dem Boot dauerte noch einmal eine halbe Stunde. Als wir ablegten sah ich ein großes Warnschild, auf dem man vor Krokodile warnte. Jetzt in dem wackelnden Boot, auf dem undurchsichtigen Sarawak, wagte ich es nicht mehr die Hand im Wasser schleifen zu lassen. Vorbei an Reusen und vielen Fischerhütten ging es langsam auf die offene See hinaus. Die Kamera in der Hand, versuchte ich einige Fotos zu schießen. Das schwankende Boot wollte das aber irgendwie nicht. Der Regen tat mir auch einen Strich durch die Rechnung ziehen. Ich habe einige Fotos geschossen, wovon ich auch eines in der Galerie mit eingestellt habe. Die Fotoausbeuten war nicht so toll. Aber die Kamera hat diese extrem feuchte Situation mit Bravour bestanden. Nach einem kurzen Reinigen war alles wieder ok und ohne Schäden oder Mängel. Auch das GPS der Kamera hat durchgängig funktioniert. Wir näherten uns der Anlegestelle. Hier gibt es auch Gezeiten. Da geht das Meer dann doch schon mal um fast 500 Meter zurück. Dann geht hier nichts mehr mit Booten. So mussten wir schnell raus, damit sie noch mit ausreichend Wasser unterm Kiel zurückfahren konnten. Der Regen hatte auch aufgehört, so nutzte ich diesen Moment erst einmal um mich ausgiebig umzuschauen.
Ich war begeistert. Der Regenwald reichte fast bis ans Ufer. Sonst gab es hier einige abgestorbene Bäume und Mangroven. Sicher ein Lieblingsort für Krokodile. Ich denke mir, ab jetzt sollte man ein wenig mehr achtgeben auf die Umgebung. Ich hatte lange Wanderhosen und meine Lowa Wanderschuhe an. Oben war ich mit einer Regenjacke verschlossen. Der schwarze Cullmann hing mir am Rücken. Ab jetzt hatte ich immer eine Kamera in der Hand, ich wollte ja nichts versäumen. Bis zu unserem Lager war eine viertel Stunde Fußmarsch angesagt. Als wir das erste Mal in den Regenwald eintauchten, beeindruckte mich das sehr. Die Luft war feucht aber gut, die Geräuschkulisse klang spannend und aufregend zugleich und die Vegetation das war der Hammer. Ich glaube so habe ich mir das auch vorgestellt. Ein dichter Palmenvorhang ließ den Blick nicht in die Weite schweifen. Aber ich wollte ja nun auch mal wilde Tiere sehen, Schlangen und Spinnen und Käfer. Also begann mein Blick wild in der Gegend umherzuschweifen. Nur sah ich nichts. Ein paar Winkerkrabben die sich gerade eingruben, weil das Wasser weg war, eine Libelle und ein „wildes“ Schwein, das waren meine ersten Begegnungen mit den Tieren hier vor Ort. Mittlerweile hatten wir das Lager erreicht. Wir konnten uns ausruhen, da die Zimmerschlüssel zu unserem Bungalow erst um 14 Uhr zur Verfügung standen. Das Ausruhen war aber nur von kurzer Dauer, denn es stand unsere erste Tour im Regenwald an. Es sollte eine leichte Tour über eine Gehzeit von 3 Stunden sein, dabei überwand man einen Höhenunterschied von 200 Metern. Endlich bekam meine Kamera Arbeit.
Doch erst hatten wir eine halbe Stunde, in der wir noch ein wenig abhängen konnten und unsere Wasservorräte auffüllten. Wasser ist hier unheimlich wichtig. Man muss immer trinken und irgendwie hat man das Gefühl, so wie man trinkt, schwitzt man es wieder aus. Aber diese Tour ohne Wasser wäre nicht möglich gewesen. Wasser und andere Getränke bekommt man hier für wenig Geld im Lager zu kaufen. Gekühlt und in ausreichenden Mengen. Als der Durst gelöscht war gingen wir an den Strand. Dieser war von Palmen und anderen Bäumen gesäumt. Hier sah ich sie das erste Mal. Nasenaffen. Darum waren wir ja hier und nun schon sah man sie gleich am Beginn des Abenteuers. Sie waren oben in den Bäumen, fraßen Blätter und machten sich über uns lustig. Einmal gesehen, behielt ich sie im Blickfeld. Ich wechselte auf das Teleobjektiv. Dann machte ich meine ersten Fotos mit freilebenden Nasenaffen. Wir waren alle glücklich über diesen Moment, da sie jeder zu Gesicht bekam. Auch eine grüne Viper sah ich im Blätterwerk über uns. Nun war ich doch froh über meine Entscheidung das Tele-Zoom mitgenommen zu haben.
Nun war es an der Zeit, unsere erste Regenwald-Tour zu beginnen. Unser Guide sein Name war Lemon, informierte uns über eventuelle Gefahren. Schade das wir keinen deutschen Guide bekommen haben. Es ging los. Den Kamerarucksack auf dem Rücken die Kamera in der Hand stürzte ich mich in die Hitzeschlacht. Die erste Viertelstunde ging gut. Die Hitze und die Luftfeuchtigkeit machten zu schaffen. Es ging über mehrere Stege dann endlich in den Wald. Dann wurde es schwierig. Der Waldboden, ständig ansteigend war mit einem dichten Wurzelwerk übersät. Die Bäume wurzeln nicht tief, sondern meistens überirdisch und im großen Radius. Das macht das Gehen nicht gerade einfacher. Die Steigungen und die Gefälle waren auch mit dichten Wurzeln übersät. Das Blätterdach war sehr dicht. Alles war nass und glatt. Es tropfte von oben herab. Man konnte und wollte sich nirgends festhalten. Oft rutschte man weg. Ich war froh die Wanderschuhe an zu haben. Ich schnürte sie sogar noch etwas höher. Hier in dieser Situation musste man höllisch auf der Hut sein. Die Kamera hatte ich in der rechten Hand. Mit der linken versuchte ich das Gleichgewicht zu regulieren. Das ging meistens schief. Ich hätte die Kamera wegstecken sollen und meine volle Konzentration auf den Weg richten sollen. Nach gut einer Stunde war es dann soweit. Es kam wie es kommen musste. Ich blieb mit einem Fuß im Wurzelwerk stecken und kippte vornüber. Um die Kamera nicht zu beschädigen nutzte ich beide Hände. So schlug ich etwas hart auf. Der Kamera war nichts passiert, aber mein Fuß. Ich war umgeknickt. Gut das ich diese Schuhe trug sonst hätte ich mir ganz sicher den Fuß gebrochen. Am Anfang ging es noch, doch die Schmerzen wurden stärker. Ich musste noch gut eine halbe Stunde durchhalten, dann machten wir eine längere Rast. Dazu erreichten wir einen Strandabschnitt. Ich sah ein paar Boote am Ufer. Hier war leider für mich die Tour zu Ende. Ich konnte kaum noch auftreten, die Schmerzen waren zu stark. Ich ließ mich mit dem Boot in unser Lager zurücktransportieren. Ich war fix und fertig. Die Tour hat mich geschlaucht. Ich bin nicht unbedingt sehr sportlich, spule am Tag aber doch so einige Kilometer ab. Aber diese Tour gleich zum Beginn das war Wahnsinn. Unser Guide lief auch, als wäre der Teufel persönlich hinter ihm her. Ich denke, hier sollten der Reiseveranstalter auch noch etwas nachbessern.
Nun wieder im Lager, wartete ich auf die anderen die noch an der Rücktour teilnahmen. Es sollte dann am Nachmittag noch eine Tour geben. Leider konnte ich an dieser nicht teilnehmen. Aber an der Nacht-Tour im Regenwald wollte ich unbedingt teilnehmen, auch wenn jeder Schritt schmerzen würde. Also erst mal ein wenig Kraft tanken und dann wollte ich ein wenig am Strand umhergehen, es gab ganz in der Nähe einige interessante Felsen. Nun kamen die anderen. Auch diese sahen fix und fertig aus, aber sie haben die Tour komplett geschafft, was ich ja eigentlich auch wollte. Nun habe ich den Fuß bandagiert, die Wanderschuhe festgeschnürt, den Fotorucksack abgeworfen und die Kamera mit dem 17-40mm mitgenommen. Es sollte zu den Felsen gehen. Die anderen kamen mit. An den Felsen angelangt war ich einfach überwältigt. So etwas hatte ich nicht erwartet. Es sah gigantische aus, die Texturen der Steine waren traumhaft schön. Im Hintergrund der Regenwald, so gab es einige schöne Fotos. Ich ließ mich ganz von der Magie der Steine anziehen und vergaß, dass man nicht zu weit sich vom Lager entfernen sollte. Ein Hinweisschild mit der Warnung vor Krokodilen, erinnerte mich daran. Wir machten uns wieder langsam auf zum Lager. Nun begann gleich die zweite Tour. Die anderen waren kaum weg, da sah ich wieder eine grüne Schlange. Eine Viper. Sie war um einen Ast geschlungen und schaute gelangweilt vor sich hin. Sicher war sie satt, denn sie bewegte sich keinen Millimeter und ließ mich sehr dicht an sich heran. Mittlerweile hatte ich das Tele Zoom wieder an meine Kamera gesetzt. Ein paar Fotos, so war ich für die entgangene Tour wenigstens ein wenig entschädigt worden.
Als die anderen wiederkamen erzählten wir uns von unserem Erlebten. Wir hatten nun einige Zeit zur freien Verfügung. Wir schauten uns das Lager an und genossen ein eiskaltes Tiger-Bier. Bier ist hier ca. viermal teurer als alkoholfreie Getränke. Es ist eben ein muslimisches Land und wenn es so ist, dann ist es halt so. Trotzdem tat das Bier gut. In der Gluthitze des Tages freut man sich immer über solche kleinen Annehmlichkeiten. Unsere Hütte in der wir schliefen hatte allen Komfort. Eigenes WC, eigene Dusche und drei Ventilatoren und last but not least eine Klimaanlage. Es gab nur zwei Hütten mit dieser Ausstattung. Eine davon hatten wir. Andere Hütten waren eher größere Schlafsäle mit vielen Betten und einer Sharing Toilette. Alles richtig gemacht, aber woran lag das. Wir hatten diese Tour fast ein Jahr zuvor gebucht, also war die Verfügbarkeit nicht begrenzt. Ich denke zeitig buchen sichert die guten Plätze. Es gab noch eine Reihe Hütten hinter uns. Nur waren diese von Tropenstürmen stark gezeichnet. Dächer waren abgedeckt und umgefallene Palmen haben den Rest erledigt. Passt man hier nicht auf, wenn man eine Büchse zum Trinken ansetzt, hat man schnell die Makaken am Hals. Diese Affen nehmen alles was nicht niet- und nagelfest am Körper sitzt. Da kann es schon mal vorkommen, dass dein Teller von den Makaken entführt wird und auch deine Büchse Bier den Affen zum Opfer fällt. Aber davor hat man uns auch gewarnt.
Gegen Abend wurde es ruhiger. Die Touristen liefen mit der Ebbe aus und wir waren fast die Einzigen, die noch im Lager verblieben sind. Außer das „wilde“ Schwein und die Makaken, ließ sich keiner blicken. Die Nasenaffen hatten sich in den dichten Regenwald zurückgezogen. Nun gab es Abendessen, alles im Preis mit enthalten. Unser Guide verteilte Wasser. Nach dem Mahl sollte die Nachtwanderung starten. Es wurde dunkel. Wir überprüften unsere Lampen. Zwei Stirnlampen und eine starke Taschenlampe, alles ok. Nun ging es los. Wir traten in den Regenwald und bewegten uns auf einem dünnen, in die Jahre gekommenen Holzsteg. Verließ man diesen, trat man in den modrigen Boden auf dem so einiges Getier nur darauf wartete mit uns in Kontakt zu treten. Zur Sicherheit, trug ich wieder meine Wanderstiefel. Es war finster, es war so finster, dass man die Hand vor Augen nicht sah. Nur der Schein unserer Stirnlampen gab den Blick auf ein wenig Regenwald frei. Es gab viele Stimmen die man wahr nahm aber nicht zuordnen konnte. Mal sah man ein paar Augen im Lichterschein, dann waren sie weg. Ein Pfeifen was von einem Vogel stammen konnte, waren die Töne von Fröschen. Unglaublich und auch ein wenig unheimlich. Sicher ging man mit uns keine gefährlichen Wege, aber Wildnis ist und bleibt nun mal wild. Es war eine fantastische Quadrophonie an Tönen und Geräuschen die die Spannung bis zum Äußersten trieb. Nach einer Stunde Nachtwanderung in den Regenwald machten wir kehrt und liefen zurück. Ich sah noch einige Käfer und kleine Frösche, so wie eine Rainforest Huntsman Spinne, die ich im Schein meiner Lampe fotografierte. Leider ist das Foto nicht super scharf geworden. Die Huntsman Spinne baut keine Netze sie jagt so ihre Beute. Ist zwar auch grauslich der Gedanke, aber man kann dann wenigstens nicht in ihr Netz laufen. Geplant war eine Wanderung von einer Stunde, wir waren nun schon wieder fast 2,5 Stunden unterwegs. So langsam wurden auch unsere Stirnlampen immer dunkler und bevor wir im Dunkel stehen, war es gut den Rückweg anzutreten. An der Wegbiegung zu unserer Hütte lief mir dann wieder das „wilde“ Schwein über den Weg. Wir saßen dann noch eine Weile an unserer Hütte, genossen ein paar Bier und gingen dann schlafen. Am nächsten Tag sollte es dann wieder nach Kuching in das Lime Tree Hotel gehen. Bis dahin gute Nacht.
Nach KL folgte nun die zweite Etappe unserer Borneo Abenteuer Tour. Schade war, dass wir nicht ein wenig mehr Zeit in KL eingeplant hatten. 2 Tage sind einfach zu kurz. Trotz meiner zwei Male die ich schon hier war, gibt es noch eine Menge neues zu entdecken. Vielleicht komme ich ja noch einmal zurück.
Doch nun geht es erst einmal nach Borneo. Genauer ausgedrückt war unser Ziel Kuching. Möchte man von KL nach Borneo ist Kuching das erste Anlaufziel. Doch wir hatten ein Problem. Kurz vor der Abreise stellten wir mit Erschrecken fest, wir hatten ja gar kein Transfer zum Flughafen in Deutschland mit gebucht. Die Mitarbeiter des Swiss Inn haben uns dann beim Buchen des Transfers hilfreich zur Seite gestanden. Es konnte losgehen.
Am Tag der Abreise regnete es. Nicht nur ein bisschen. Es goss in Strömen. Das Wasser stand auf den Straßen und man sah kaum 10 Meter weit hinter dem Lenkrad. So verlängerte sich auch unsere Fahrt zum Flughafen. Zusätzlich zum Regen herrschte reger Verkehr. Eigentlich ist mir kein Tag in Malaysia bekannt, an dem hier nicht reger Verkehr herrschte.