19. März 2017. So, seit gestern bin ich aus Asien zurück. Mein Ziel war Borneo, genauer gesagt Sarawak. Dort wollte ich in den Bako Nationalpark. Was heißt wollte, ich bin. Was gibt es da? Nasenaffen und Regenwald und vieles noch mehr. Bevor wir aber in den Bako Nationalpark ankamen ging es für ein paar Tage nach Kuala Lumpur, von dort per Flugzeug nach Kuching, der Hauptstadt von Sarawak. In Kuching haben wir uns die Stadt angeschaut, vor allem das alte Chinatown. Dann ging es per Kleinbus in den Regenwald und später zum erholsamen Teil nach Damai Beach. Wir hatten über die gesamte Zeit ein herrliches Wetter. Durchgehend 33 Grad und viel Sonne bei gefühlten 200% Luftfeuchtigkeit.
Folgende Fotoausrüstung hatte ich in meinen Lowepro Flipside 400 AW gepackt. Als Kamera kam die Canon EOS 60D mit. Als Objektive gingen mit aus Reise das Canon EF 50mm STM, Canon EF 17-40mm USM L und das Tamron 70-300mm. Ein paar Filter (ND + Cokin) & Akkus und ein paar SD Karten. Alles hat die Hitze und die Feuchtigkeit gut überstanden. 3 Mal musste ich aber große Putz- und Flickstunde einlegen. Ich hatte schon mal die EOS 500D mit in KL, nur muss ich sagen, dass die EOS 60D viel besser mit der Wärme und dem Rauschverhalten klargekommen ist. Insgesamt habe ich an die 2000 RAW´s auf meinen Karten. So nach und nach werde ich dann hier einige Bilder zeigen. Nur gebt mir etwas Zeit, das ganze dauert.



























Zwischenstopp Kuala Lumpur
Unsere Abenteuer Regenwald beginnt in KL. Kuala Lumpur liegt 35 km von der Westküste der malaysischen Halbinsel entfernt. Das Klima ist tropisch. Die Temperaturen liegen im Durchschnitt um die 33 °C. nachts „kühlt“ es sich dann auch schon mal auf 24 °C ab. Die Niederschläge kommen unregelmäßig aber heftig. Wenn es regnet ist es besser ein Dach über den Kopf zu haben. Wir waren aber nur für zwei Tage in der Stadt und an diesen beiden Tagen blieb es trocken. Die Stadt besitzt ca. 1,6 Mio. Einwohner. Malaysia ist ein Einwanderungsland, das bekommt man hier in KL besonders gut mit. Die Bevölkerung besteht aus Chinesen, Malaien, Indern, Araber, Sri-Lanker, Europäer, Indonesier und Philippiner. So bringt auch jeder seine Religion mit, sowie die Tempel und Kirchen in denen gebetet wird. Diese Multi-Religionen machen das Stadtbild bunt und spannend.
Kuala Lumpur ist eine Baustelle. Überall wird gewerkelt und geschaffen. Schade in Bezug auf dem Besuch einiger Tempelanlagen, die wir nicht besichtigen konnten. Aber schön dann wieder, dass Neues entsteht. Da werden in der nächsten Zeit wieder einige Gebäude in die Höhe wachsen. Die Fotos der Skyline von 2008 unterscheiden sich doch schon in einigen Gebäuden von den dieses Jahrs.
Warum wieder Kl. Ich war doch schon dort? Wir brauchten für unsere Borneo Tour einen Startpunkt und den hatten wir nach KL verlegt. Unser Hotel lag direkt in Chinatown. Besser ging es nicht um KL noch etwas genauer kennen zu lernen. Im Nachhinein hatten wir uns gesagt, es hätten doch ruhig zwei Tage mehr sein können. Was unternimmt man also in 2 Tagen in KL?
Wir sind gegen 23 Uhr im Hotel angekommen. Der Flug ging von Berlin Tegel über Doha nach KL. Wir waren also schon einige Stunden unterwegs. Die Uhren haben wir 7 Stunden vorgestellt (Winterzeit). Nachdem um 23:20 Uhr die Zimmer bezogen waren, passten wir uns der immer noch herrschenden Hitze an und zogen hungrig in die große Stadt hinaus. Na gut. Soweit ging es in dieser Nacht nicht. Wir beschlossen uns nicht weit vom Hotel zu entfernen. Irgendwie kam alles mir doch so bekannt vor. Die Ecke, da war ich schon mal und hier das kennst du auch. Schön den Blick wieder einmal zu haben. Ganz in der Nähe des Hotels wurden wir fündig. Eine leckere Straßenküche lud zum Verweilen ein. Es gab Saté-Spieße in allen Variationen. Mit Entenfleisch, Hühnerfleisch, Rind- und Schweinefleisch und auch mit einer Menge Gemüse. Geschmeckt hat es hervorragend. Neben unseren Saté-Spießen gab es einen Eimer mit Eis und 4 Flaschen Tiger Bier. Der Hammer. In der Hitze der Nacht hat der Getränkevorrat leider nicht lange gehalten. Nur noch einen kleinen Spaziergang durch nächtliche Chinatown und dann war Zapfenstreich. Der nächste Tag konnte kommen.
Ein wundervoller Tag. Sonne, kaum Wolken und viel Elan. Es konnte losgehen. Als wir zum Frühstück gingen und einen Blich nach draußen geworfen hatten, kam der zweite Hammer. Hitze und Luftfeuchte im obersten Bereich. Das wird anstrengend. Der Fotorucksack war gepackt. In Anbetracht der Hammer-Hitze war mir nicht sehr wohl dabei. Na ja, zum Resultat später.
Wir wollten heute in das Zentrum. Ein wenig bummeln. Tempel suchen, finden und besuchen und ein wenig mit dem Rapid KL und dem Monorail fahren. Wir haben viel geschafft, einiges blieb auf der Strecke und ich habe viele bekannte Ecken wiedererkannt. Die Hitze war barbarisch. Viele Pausen, vor allem Trinkpausen waren nötig um den Tag gut zu überstehen. Wir waren an den Twin Towers, dem KLLC mit den viele Bars, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten, wir sind Zug gefahren und auch Taxi. Wir haben uns über den Tag hinweg bestens unterhalten. Zum Höhepunkt haben wir uns das beste aufgehoben: den Menara Kuala Lumpur. Er ist mit 421 Metern der höchste Fernsehturm Malaysias und der siebt höchste der Welt. Er bietet auf über 300 Meter Höhe eine 360 Grad Aussichtsplattform mit zwei gläsernen Sky-Walks. Hier hat man nichts mehr unter sich als eine Glasplatte mit einer fantastischen Durchsicht. Auch der Rundgang um den Turm. Atemberaubend. Man hat keine dicken Glasplatten vor der Nase. Man kann die Skyline von KL ohne störende Spiegelungen bestaunen und Fotografieren. Allerdings es hat auch seinen Preis. Ein Besuch der Plattform kostet 105 RM pro Nase. Möchte man noch zwei Fotos als Erinnerung mitnehmen, bucht man dafür noch einmal 100 RM (1€ ca. 4,7 RM Ringgit). Aber es ist ja Urlaub.
Fotografiert habe ich übrigens auch. Ist ja ein Foto Blog, also wird hier nicht nur geschrieben, sondern es wird auch fotografiert. Der Rucksack brannte höllisch auf dem Rücken. Ich hatte dort die Canon EOS 6D und drei Objektive zur Auswahl. Dazu hatte ich einleitend im ersten Beitrag schon einmal etwas erwähnt. Das lichtstarke 50er hatte ich bis jetzt nur einmal zum Nachtspaziergang drauf. Am meisten, zu 90% habe ich das Canon EF 17-40 mm L USM benutzt. Die Skyline Aufnahmen ausschließlich mit 17 mm, dann habe ich zu 70 Prozent die 28 mm gebraucht ungefähr 20 Prozent die 35 mm und der Rest verteilt sich über die gesamten Brennweiten. Das interessante für mich ist, ich hätte eigentlich nur ein Objektiv gebraucht. Dann wäre auch die Fototasche eine gute Alternative. Man schwitzt den ganzen Tag und die Belüftung an meinem Flipside 400pro ist doch nicht ganz so top wie in der Werbung beschrieben. So gab es zum nassen Rücken auch einen feuchten Rucksack. Am nächsten Tag verzichtete ich auf den Rucksack, nahm eine kleine Fototasche, wo nur die Kamera und ein Objektiv reinpasste. Von der riss mir dann noch der Riemen. Vor dem Fall konnte ich noch alles auffangen. Lowepro. Dieser Firma dürfte solch Lapsus nicht passieren. Einen Riemen bekam ich für 70 RM im Central Market. 6 Fotos hatte ich bis jetzt mit dem 70-300 Tele geschossen, der schwersten Kanone von allen. Als für Städtetouren in tropischen Gefilden reicht eine Kamera mit einem Objektiv, Ersatz Akkus und ein paar Filtern. Das passt locker in eine Fototasche mit der es sich in der Stadt viel besseren Händeln lässt. Nur so falls einer mal fragt, was soll ich mitnehmen.
Wir wollten am ersten Tag das alte KL und am nächsten das Neue Kennenlernen. Letzten Endes haben wir alles vermischt. Altes und Neues, irgendwie war der Plan über den Haufen geschmissen. Macht aber nichts. Es kommt so wie es kommt. Eines hatte ich aber noch auf dem Plan, das durfte nicht ausfallen. Langzeitbelichtungen an den Twin Towers mit den farbigen Wasserspielen. Aber das kommt etwas später.
Der zweite Tag beginnt wie der erste. Heiß. Heute ging es noch einmal in die Innenstadt. Zum höchsten Fahnenmast der Welt (95m), zur Jamek Mosque die leider wegen Baustelle gesperrt war und dann Little India das indische Zentrum in Kuala Lumpur. Dazu nutzten wir die Beine, die Bahnen, Taxis und den Hopup Bus. Ich war noch nicht in Indien, aber so stelle ich mir ein aufgeräumtes Indien vor. Bunt, grell und laut, nicht nur ein bisschen sondern ganz schön laut. Es ist nicht unangenehm, vielleicht eher spannend und neu. Man begegnet vielen düster dreinschauenden Indern. Das war ich aus dem Rest von KL oder Chinatown nicht gewohnt. Der Unterschied zu Chinatow ist vielleicht, die Leute sind nicht so aufdringlich wie in CT, sie animieren dich nicht so stark ihre Waren zu kaufen. Man hat also mehr Luft zum Gucken. Zum Essen in Little India sollte man sich bewusst sein, es gibt nirgends ein Bier. Egal, frisch gepresste Fruchtsäfte sind hier ein Highlight wie im Rest der Stadt, wie im Rest des Landes. Nirgend im Leben habe ich solch leckeren frisch gepressten Saft getrunken wie in Malaysia. Wir waren den ganzen Tag unterwegs. Ein Höhepunkt stand noch aus. Das Licht und die Tower. Genau dafür lohnt es sich die Strapazen noch einmal auf sich zu nehmen.
Ich hatte aus D ein Reisestativ mitgebracht. Diese zierte zusätzlich am Abend meinen Fotorucksack. Eigentlich hätte ich soweit auch alles im Hotel lassen können. die 6D, der Fernauslöser und das Stativ hätte gereicht. Aber so hatte man den ganzen Werkzeugkasten am Mann und wer weiß. Die Lichtspiele begannen um 19:30 Uhr und dauerten ca. 1 Stunde an. Der Platz vor den Tower war gut mit Menschen gefüllt. Ich suchte mir meine Perspektive, baute auf und schoss Fotos. Darauf hatte ich schon lange gewartet, ich hatte bisher keine Möglichkeiten bei meinen Malaysia Besuchen die Tower bei Dunkelheit zu sehen. Ein farbiges Licht- und Wasserspektakel versetzte die Umwelt in einen Hauch aus Tausend und einer Nacht. Dazu machten die Twin Towers eine sehr gute Figur. Mit ISO 100 Blende 13 und dem Fernauslöser machte ich eine Menge schöner Fotos. Die Tower noch von vorne und dann ging auch unser letzter Abend in KL dem Ende entgegen.
Aber es geht weiter die nächste Station wird Kuching sein, die Hauptstadt Borneos. Dann geht einige Tage in den Bako Nationalpark zu den Nasenaffen und in den Semenggoh Nationalpark zu den Orang-Utans, bevor es dann zum Entspannen nach Damai Beach Sarawak zu einem der schönsten Strände Malaysias an das Südchinesische Meer geht.