Das Alpenhaus – Heilstätten Beelitz

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Das Alpenhaus wurde zwischen 1898 bis 1930 errichtet. Bauträger war die Landesversicherungsanstalt Berlin. Es sollte als Lungenheilanstalt für Frauen dienen. Den Namen erhielt es wegen den westlich des Gebäudes liegenden “Beelitzer Alpen”. Diese Hügellandschaft entstand aus dem Bauaushub der Beelitzer Heilstätten. Das Alpenhaus war das einzige separate Großgebäude der Beelitzer Heilstätten. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude so stark beschädigt, so dass man bis heute, sicher aus Kostengründen, auf eine Sanierung verzichtet.

Meine Foto Tour war eine gebuchte Tour bei go2know. Man hatte ein paar Stunden Zeit sich im Gebäude umzusehen. Dazu war eine eingehende Belehrung notwendig. Der allgemeine Gesamtzustand des Gebäudes war jämmerlich. Treppen waren so hoch von Unrat überdeckt, dass man sie nur noch an den Geländern ausmachen konnte. Das Dach wurde speziell behandelt. Hier wuchsen schon 15 Meter hohe Bäume, der Boden war mit Nadeln und Laub überzogen, so dass man immer dachte man hatte festen Boden unter den Füssen. Das war aber ein Trugschluss. Man musste aufpassen wohin man trat. Plötzlich konnte ein Loch das Leben beenden, da man dann sicher haltlos in die Tiefe stürzte. Das war ein zusätzlicher Anreiz besondere Obacht zu geben.

Ich hatte meine Canon EOS 500D und das EF28.135mm IS USM im Einsatz, inklusive Stativ und Taschenlampe. Da ich schon einmal einen Rundgang in Beelitz gebucht hatte, wusste ich ungefähr was auf mich drauf zu kam. Dreck, Staub und Dunkelheit waren mein Begleiter. Viel Dreck und oft war es so dunkel, dass ich mir einen anderen Weg suchte. Es war gruselig unheimlich. Beim Laufen wirbelte man immer etwas Staub auf, so dass man wie ein Geist in einer Wolke gehüllt war. Zu dieser Tour war ich alleine, hatte so auch keine weiteren Ideengeber um mich herum. Jedes Knacken der Wände lässt einen das Blut in den Adern gefrieren. Was passiert, wenn die Taschenlampe versagt. Alles Fragen auf die es keine Antwort gab.

Ich bin so drei Stunden durch das Gebäude gestrichen. Die Zeit verging wie im Fluge. Ich war geschwitzt und staubverschmiert, doch die Linsen des Objektivs waren sauber. Ich hatte unterwegs immer eine Tüte über die Kamera gestülpt. Das hielt den gröbsten Dreck fern.

Die ganze Tour war sehr anstrengend und kräftezehrend. Ich war froh als alles vorüber war.

Heute kann man für einen gewissen Obolus auch noch das Alpenhaus besichtigen, aber es hat nicht mehr das Flair von damals. Der ganze Staub und Dreck, der dir unterwegs die Geschichten des Hauses erzählt hatte, ist verschwunden.

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