Linsenexperimente

Ich hatte ein sehr altes M42 Pentacon in der Hand, ein 30mm/3.5 um genau zu sein. Ich adaptierte es an meine Fujifilm X-H1 und machte mich auf den Weg nach Cottbus. Hier wollte ich um das Kaufhaus herum ein paar Fotos schießen um das Handling und die Schärfe zu beurteilen. Fazit: Ich bin mit der Haptik und der Quali der Bilder sehr zufrieden.

PS: Galeria Kaufhof ist nun auch Geschichte und ein Kaufhaus das einmal vor 50 Jahren als Konsument Warenhaus an den Start gegangen ist verliert nun vollends das Gesicht.

Linsenexperimente

Matanzas

Matanzas ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in Kuba mit ca. 150 000 Einwohner. 120 km von La Habana entfernt brauchten wir nur 40 km von Varadero fahren. Besser fahren lassen und das in einem alten Oldtimer. Keinem großen amerikanischen Boliden nein, ich hatte mir einen 61´er Renault 4 ausgesucht. Für die 40km brauchten wir fast eine 3/4 Stunde, denn der Kleinwagen war nicht mehr der Schnellste. Als wir ankamen hatte ich vor Schreck auch das Foto vergessen, so wird es von diesem Auto kein Erinnerungsbild geben. Irgend wie Schade.
Das erste was man in Matanzas mitkriegt ist der Geruch. Es riecht, nein besser es stinkt hier penetrant nach Russensprit. Wer die alten DDR Zeiten kennt, der weiß was ich meine. Die Straßen sind sehr eng und die Fußwege noch enger. Das Straßennetz ist hier rechtwinklig angelegt und besteht nur aus einem Netz von Einbahnstraßen, man hat also nur aus einer Richtung die „Fahrzeuge “ zu erwarten, meint man. Na ja, Ausnahmen bestätigen die Regel.
So kämpften wir uns fast 6 Stunden durch Matanzas, oft wurde die Luft sehr knapp und wir mussten dem Verkehr entfliehen. Nur wohin? In Matanzas hat man für diese Art der Flucht keinen Ausweg.
In Matanzas leben alle die auf Varadero, dem Ferien Luxus Paradies, arbeiten und das sind eine Menge Leute. Diese werden dann in eigens dafür geschafften Bussen oder LKW´s zu Bussen aufgearbeitet nach Varadero gefahren und dann auch wieder zurück. Der Alltag ist hier sehr geregelt. Die Arbeitslosenquote gleich Null. Na irgend woher kommt mir das bekannt vor.
Matanzas hat ein großes Kraftwerk, welches das Land mit Strom versorgt. Hier in Matanzas wird der Zucker verladen , der dann einige km weiter zum Nationalgetränk des Landes verarbeitet wird. In Matanzas wird das minderwertige Erdöl verarbeitet, welches man hier in der Nähe des Wassers aus dem Boden holt. Dieses Erdöl ist äußerst Schwefelhaltig und irgendwie kann man das überall riechen. Gepaart mit den Abgasen der Autos ergibt das eine Mischung, die für einige Zeit unangenehm sich in der Lunge Platz verschaffte. Aber alles halb so schlimm, ich habe es ja überlebt. Es ist laut und schmutzig in Matanzas, irgendwie unangenehm und es gibt kaum Ruhepunkte in der Stadt. Trotzdem geht das Leben hier irgendwie gemächlich von statten.
Den Leuten denen ich begegnete, waren alle sehr nett, höflich und irgendwie zufrieden. Das waren dann die angenehmen Momente meines Ausfluges. Und das war für mich die Hauptsache, deswegen wollte ich diese Enge auch einmal verkosten. Es gab eine reichhaltige Menge von interessanten Fotos, von denen ich hier einige zeigen möchte.
Mein Fazit: Matanzas muss man nicht gesehen haben. Aber, möchte man das Leben hier auf Kuba einmal hautnah spüren, dann sollte man Matanzas sich anschauen, denn man erlebt es hier ehrlicher als z.B. in La Habana oder auf Varadero.

Matanzas

Unser Tag in La Habana

Unser Tag in La Habana sollte schön werden. Gegen Mittag brannte dann auch die Sonne. Wir entschieden uns für eine Tour durch die Altstadt, dann einen Abstecher zum alten Friedhof um dann noch ein wenig am Malecón spazieren zu gehen. Wir fuhren von Varadero nach La Habana mit einem 57er Pontiac. Ein Fahrer und ein deutsch sprechender Guide waren mit dabei. So konnten wir uns ganz auf die Tour konzentrieren. Die Fahrzeit betrug gut 3 Stunden. In La Habana angekommen lief dann erst mal alles nach Plan. Unser Gang durch die Altstadt war sehr interessant. Ich habe schon einige alte Städte gesehen aber hier in Kuba auch in La Habana war alles noch ein wenig schlimmer. Die Häuser machten auf dem ersten Blick keinen guten Eindruck, auf dem zweiten Blick wurde es noch furchtbarer und schaffte man sich einen Überblick von oben sah man das ganze Unheil. Dächer, wenn man das noch so nennen konnte waren alle notdürftig geflickt, mit allem was man hatte.
Kubaner sind Lebenskünstler, sie haben es überhaupt nicht leicht, sind aber zufrieden und eigentlich immer freundlich. So war diese Situation wenigstens einigermaßen erträglich. Für die Tour durch die Altstadt brauchten wir gut 2,5 Stunden und es gab viel zu sehen. Dann ging es weiter. Leider war ein Besuch im Capitol nicht möglich. Dort wird schon seit gut 3 Jahren saniert und erneuert. Nun macht das dort eine deutsche Firma. Sie haben das Capitol komplett umzäunt, so war kein Blick möglich. Schade. Der Platz der Revolution mit dem Denkmal hatte eigentlich nichts besonderes, eher etwas bedrückendes. Aber man konnte hier gut vorbeifahrende Autos fotografieren, denn das stand auf meiner Agenda. Dann wurde es plötzlich immer dunkler und es fing an zu regnen, erst sachte dann immer stärker. So konnte ich den alten Friedhof vergessen, wir fuhren zwar dran vorbei, aber hielten nicht an. Auch Schade. Zum Mittagessen ging es dann in ein etwas verstecktes privates Lokal. Sehr gut. Das Lokal und das Essen. Dann hielten wir an der Festung um einen kleinen Einkauf im Laden mit der längsten Zigarre der Welt zu tätigen. Nun sollte es zum Malecón gehen aber bei dem Regen hielten wir auch dort nicht an.
Der Malecón war die letzten zwei Tage gesperrt, es herrschte Sturm und die Wellen peitschten 30 Meter über die Kaimauer, so war dort auch der Autoverkehr gesperrt. Malecón stand bei mir ganz oben, somit fing dann auch mein Herz an zu bluten. Es war schon später Nachmittag. Die Altstadttour dauerte länger als geplant und uns standen noch die 3 Stunden Rückfahrt zu Hotel bevor. Fazit: Die Tour in der alten Karre war lustig und machte riesigen Spaß. Die Altstadt war spannend , anstrengend und zermürbend zugleich. Ich war über die Ausfälle (Malecón und Friedhof) sehr enttäuscht. Ich war froh einige schöne Straßen Szenen im Kasten zu haben aber alles in allem hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Die Stadt ist alles andere als in einem guten Zustand. Um nur halbwegs einiges zu richten braucht man sehr viel Geld, Geld was Kuba sicher nicht hat. Eines ist mir aber bewusst, sollte sich Kuba in der nächsten Zeit nach außen öffnen um dem Kapitalismus Tor und Angel zu öffnen, wird sich grundlegend alles ändern, bis hin zur Mentalität der Menschen und ob ich das dann noch einmal sehen möchte, das glaube ich eher nicht.

Unser Tag in La Habana