Im Juni ging es für ein paar Tage in Richtung Ostsee. Unser Ziel war die Insel Usedom. Unser Quartier schlugen wir in Wolgast auf. Wolgast liegt direkt an der Insel Usedom. Insel und Festland werden durch den Peenestrom getrennt. Über diesen führt die berühmte Peenebrücke, auch „Blaues Wunder“ genannt. Die Peenebrücke ist eine kombinierte Straßen- und Eisenbahn-Klappbrücke über den Peenestrom. Die klappt zu vorgeschrieben Zeiten. Die Zeiten hängen öffentlich aus, man kann so die Überfahrt oder den Fototermin planen. So warten nicht nur die Autos auf der einen Seite sondern auch die Boote und Schiffe auf der Wasserseite auf den großen Moment. Die Länge der Brücke beträgt 255 Meter. Die Brückenklappe ist 19 Meter breit und 42 Meter lang. Die Öffnung die sich für den Schiffsverkehr ergibt, misst 30 Meter. So ist diese Brücke schon ein imposantes „Kleinod“ vor Ort und als Fotomotiv war es fast täglich ein Anlaufpunkt für mich.
Auf der anderen Seite der Brücke liegt die Insel Usedom und somit gelangt man dann auch an die Ostsee. Die Möglichkeiten die man auf Usedom hat sind zahlreich, man muss sich als Highlight somit auf eine kleine Anzahl Locations beschränken. Leider waren es insgesamt nur 2 Tage. Am Stettiner Haff findet man das Schloss Stolpe, dessen Kernbau Ende des 16. Jahrhunderts errichtet worden ist. Dieses Schloss welches als Herrenhaus erdacht war wirkt auf den Betrachter wie ein perfektes Märchenschloss. Im 19. Jahrhundert wurde der Schlossbau erweitert um dann im 20 Jahrhundert zweckentfremdet genutzt zu werden. Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen in den letzten Jahren ließen die volle Schönheit des Baus wieder in den Vordergrund treten. Die neuen Schlossherren sind ein Förderverein. In den Mauern des Schlosses finden nun kulturelle Veranstaltungen statt. Man kann es auch besuchen, wenn dort gerade zu einer Führung jemand bereit steht. Ansonsten muss ein Blick von Außen genügen.
Weiterhin kann ich einen Besuch im Schloss Mellenthin empfehlen. Das Wasserschloss wurde zwischen 1575 und 1580 als Herrenhaus einer adligen Familie erbaut. 2001 wurde das Schloss privatisiert und in Teilabschnitten saniert und umgebaut. So befindet sich eine Brauerei, ein Restaurant und ein Café im Inneren, sowie auch in den Sommermonaten im Außengelände. Das Restaurant wirbt mit einer eigenen Waffelbäckerei die man unbedingt probieren sollte. Auch der Kaffee im Haus ist exquisit. Das selbst gebraute Bier habe ich leider noch nicht gekostet. Die Anlagen um das Schloss herum sind nicht so prickelnd. Vielleicht tut sich ja da mit der Zeit noch etwas. Zu stark frequentierten Ferienzeiten sollte man hier aber vorher bestellen um dann vor Ort eine Enttäuschung zu vermeiden.
Das Seebad Ahlbeck liegt direkt an der Ostsee und ist durch seine Seebrücke zu einem Hightpoint der Urlaubermassen geworden. Im Juni hielt sich der Ansturm der Menschenmassen noch etwas zurück, so konnte ich diese Location für ein paar Fotos nutzen. Koserow befindet sich zwischen Ahlbeck und Zinnowitz. Hier sollte es als nächstes hingehen. Mein Plan war einige Langzeitbelichtungen zu machen. Da es dort auch eine Seebrücke gab, habe ich versucht den Plan in die Realität umzusetzen. Ein paar Fotos sind mir dann doch geglückt. Dann ging es weiter in Richtung Zinnowitz. Dort befindet sich am Ende der Seebrücke eine Taucherglocke mit der man in die Ostsee abtauchen kann. Im Inneren läuft dann eine Multimedia Präsentation über den Lebensraum Ostsee ab. Durch die Fenster der Glocke lässt sich auch ein kleiner Blick nach Draußen wagen, allerdings sollte man sich nicht zu viel davon versprechen. Die Ostsee ist eben nicht der Atlantik und hat nur eine beschränkte Sichtweite. Aber letzten Endes zählte das Erlebnis „Tauchglocke“. Aufgetaucht und Trocken diente noch ein ausgedehnter Spaziergang an der Ostsee entlang zum Tagesausklang.





















