Unser Tag in La Habana sollte schön werden. Gegen Mittag brannte dann auch die Sonne. Wir entschieden uns für eine Tour durch die Altstadt, dann einen Abstecher zum alten Friedhof um dann noch ein wenig am Malecón spazieren zu gehen. Wir fuhren von Varadero nach La Habana mit einem 57er Pontiac. Ein Fahrer und ein deutsch sprechender Guide waren mit dabei. So konnten wir uns ganz auf die Tour konzentrieren. Die Fahrzeit betrug gut 3 Stunden. In La Habana angekommen lief dann erst mal alles nach Plan. Unser Gang durch die Altstadt war sehr interessant. Ich habe schon einige alte Städte gesehen aber hier in Kuba auch in La Habana war alles noch ein wenig schlimmer. Die Häuser machten auf dem ersten Blick keinen guten Eindruck, auf dem zweiten Blick wurde es noch furchtbarer und schaffte man sich einen Überblick von oben sah man das ganze Unheil. Dächer, wenn man das noch so nennen konnte waren alle notdürftig geflickt, mit allem was man hatte.
Kubaner sind Lebenskünstler, sie haben es überhaupt nicht leicht, sind aber zufrieden und eigentlich immer freundlich. So war diese Situation wenigstens einigermaßen erträglich. Für die Tour durch die Altstadt brauchten wir gut 2,5 Stunden und es gab viel zu sehen. Dann ging es weiter. Leider war ein Besuch im Capitol nicht möglich. Dort wird schon seit gut 3 Jahren saniert und erneuert. Nun macht das dort eine deutsche Firma. Sie haben das Capitol komplett umzäunt, so war kein Blick möglich. Schade. Der Platz der Revolution mit dem Denkmal hatte eigentlich nichts besonderes, eher etwas bedrückendes. Aber man konnte hier gut vorbeifahrende Autos fotografieren, denn das stand auf meiner Agenda. Dann wurde es plötzlich immer dunkler und es fing an zu regnen, erst sachte dann immer stärker. So konnte ich den alten Friedhof vergessen, wir fuhren zwar dran vorbei, aber hielten nicht an. Auch Schade. Zum Mittagessen ging es dann in ein etwas verstecktes privates Lokal. Sehr gut. Das Lokal und das Essen. Dann hielten wir an der Festung um einen kleinen Einkauf im Laden mit der längsten Zigarre der Welt zu tätigen. Nun sollte es zum Malecón gehen aber bei dem Regen hielten wir auch dort nicht an.
Der Malecón war die letzten zwei Tage gesperrt, es herrschte Sturm und die Wellen peitschten 30 Meter über die Kaimauer, so war dort auch der Autoverkehr gesperrt. Malecón stand bei mir ganz oben, somit fing dann auch mein Herz an zu bluten. Es war schon später Nachmittag. Die Altstadttour dauerte länger als geplant und uns standen noch die 3 Stunden Rückfahrt zu Hotel bevor. Fazit: Die Tour in der alten Karre war lustig und machte riesigen Spaß. Die Altstadt war spannend , anstrengend und zermürbend zugleich. Ich war über die Ausfälle (Malecón und Friedhof) sehr enttäuscht. Ich war froh einige schöne Straßen Szenen im Kasten zu haben aber alles in allem hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Die Stadt ist alles andere als in einem guten Zustand. Um nur halbwegs einiges zu richten braucht man sehr viel Geld, Geld was Kuba sicher nicht hat. Eines ist mir aber bewusst, sollte sich Kuba in der nächsten Zeit nach außen öffnen um dem Kapitalismus Tor und Angel zu öffnen, wird sich grundlegend alles ändern, bis hin zur Mentalität der Menschen und ob ich das dann noch einmal sehen möchte, das glaube ich eher nicht.