Nach KL folgte nun die zweite Etappe unserer Borneo Abenteuer Tour. Schade war, dass wir nicht ein wenig mehr Zeit in KL eingeplant hatten. 2 Tage sind einfach zu kurz. Trotz meiner zwei Male die ich schon hier war, gibt es noch eine Menge neues zu entdecken. Vielleicht komme ich ja noch einmal zurück.

Doch nun geht es erst einmal nach Borneo. Genauer ausgedrückt war unser Ziel Kuching. Möchte man von KL nach Borneo ist Kuching das erste Anlaufziel. Doch wir hatten ein Problem. Kurz vor der Abreise stellten wir mit Erschrecken fest, wir hatten ja gar kein Transfer zum Flughafen in Deutschland mit gebucht. Die Mitarbeiter des Swiss Inn haben uns dann beim Buchen des Transfers hilfreich zur Seite gestanden. Es konnte losgehen.

Am Tag der Abreise regnete es. Nicht nur ein bisschen. Es goss in Strömen. Das Wasser stand auf den Straßen und man sah kaum 10 Meter weit hinter dem Lenkrad. So verlängerte sich auch unsere Fahrt zum Flughafen. Zusätzlich zum Regen herrschte reger Verkehr. Eigentlich ist mir kein Tag in Malaysia bekannt, an dem hier nicht reger Verkehr herrschte.

Am Flughafen stellten wir fest. Der Flug ging eine halbe Stunde früher. Also eigentlich hatten wir kaum noch Zeit. Wir mussten erst wieder durch die Immigration. Das ist hier in Malaysia ein ewig andauernder Prozess. Da gilt es recht freundlich in die Kamera zu schauen. Nach dem Foto darf man seine Fingerabdrücke hinterlassen, dann wird wieder geschaut und irgendwann geht es dann weiter. Das kann zwischen 5-10 Minuten dauern. So nun das Terminal suchen. Hier läuft alles über Automaten, keine Schalter. Mit unseren Tickets stimmte etwas nicht. Wir suchten uns eine Hilfe. Ein nettes Fräulein versuchte es am Terminal für uns einzuchecken. Aber auch das ging nicht. Sie nahm die Tickets und verschwand. Nach zwei Minuten war sie wieder da und siehe da, es funktionierte.
Nun ging es in die Maschine. Nach nicht ganz 2 Stunden landeten wir auf dem Airport Kuching. Dann ging es wieder durch die leidige Immigration. Koffer abholen und raus. Der Flughafen war klimatisiert. Draußen gab es dann wieder eine Klatsche. Nicht ganz Sauna, aber dicht dran. Hier wartete schon unser Transfer ins Lime Tree Hotel. Auf der Tour zum Hotel bekamen wir einen kleinen Crash-Kurs in Sachen Kuching.

Kuching ist das malaiische Wort für Katze. Kuching ist die Hauptstadt des malaysischen Bundesstaats Sarawak auf Borneo. Aber wie ist Kuching zu seinen Namen gekommen? Da gibt es eine kleine Geschichte. Als der Abenteurer James Brooke 1841 hierherkam fragte er nach dem Namen des Ortes und zeigte unabsichtlich auf eine vorbeilaufende Katze. Ein Einheimischer er wollte den Namen des Tieres erfragen und sagte: Kuching, was in der malaiischen Sprache Katze heißt. So bekam dann der Ort den Namen den er noch heute trägt: Kuching.
Das Klima in Kuching ist tropisch, durchgängig heiß mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Hier ist es sehr regnerisch. Die meisten Niederschläge fallen in den Monaten Januar und Februar. Wir hatten Glück. Meistens hatte es nach 17 Uhr angefangen zu regnen. Und auch dann dauerte es nicht lange bis es wieder aufgehört hatte.

Das Lime Tree Hotel war ein sehr modernes Hotel. Etwas abseits der bekannten Hotelketten hätte man es sich auch nur mit Insider Wissen gefunden. Das Einchecken ging problemlos. Wir bezogen die schönen Zimmer und gleich ging es auch auf Schnupper Tour.

Wir wollten zum Fluss Sarawak. Dazu nahmen wir den kürzesten Weg. Er führte über zwei Firmengelände am alten Fischereihafen vorbei über zwei überschwemmte Wiesen, nahmen unbefestigte Wege und waren da. Sicher kam man auch besser zum Sarawak, aber wir waren neu hier. Am Sarawak angekommen, warf ich einen ernüchternden Blick auf das Wasser des Flusses. Hier schwamm Dreck in allen Größen. Plastiktüten und Abfall, tonnenweise Flaschen und alte Netze, Planen und was weiß. Das hatte ich nicht erwartet. Ich dachte ein Völkchen so nah an den fantastischsten Nationalparks des Landes war Natur- und Umweltbewusst. Aber weit gefehlt. Wo es in KL nichts zu bemängeln gab, was den Dreck betrifft, ist es hier in Kuching ganz anders. Überall liegt Dreck. Tüten, Becher und Flaschen. Weggeworfen und Liegengelassen. Na ja, hier hat man noch viel Arbeit mit den Menschen vor sich. Hoffentlich ändert sich hier mit der Zeit etwas, betreffs der Einstellung zur Umwelt.

Auf unserer ersten kleinen Tour sahen wir sehr viel. Alte Fischerboote lagen vor Anker. Wir sahen einige Tempelanlagen und auch viele kleine Gassen mit alten Häuschen, wie man sie in jedem Chinatown vorfindet. Wir gingen die Water-Front ab. Eine Amüsiermeile am Ufer des Sarawaks. Abends beleuchtet und bis 16 Uhr tot. Denn sie öffnet erst nach 16:00 bis 17:00Uhr. Das scheint hier jeden Tag anders geregelt zu sein. Hier bekommt man etwas Handwerkliches zum Kauf angeboten, viel Kitsch ist dabei. Aber für kleines Geld kann man doch den einen oder anderen Einheimischen glücklich machen. Oder man bekommt kalte Getränke, davon kann man nicht genug bekommen. Manchmal bringt ein kaltes Bier die höchsten Glücksgefühle herbei. Über den Tag habe ich noch nie so viel getrunken wie hier auf Borneo. Aber trotz alledem, die Hitze tat mir gut. Ich fühlte mich gut. Das T-Shirt war zwar durch, aber ich hatte ja zum wechseln noch einige dabei. Heute denke ich gerne an die wohlige Wärme zurück und wäre gerne wieder dort.

Nun hatten wir einen ganzen Tag zur freien Verfügung, bevor es dann weitergeht in den Bako Nationalpark, dem eigentlichen Abenteuer Borneo. Nach dem Frühstück ging es wieder in die Stadt. Erst an der Water-Front entlang und später in das quirlige Chinatown abgebogen. Wir machten aber erst einmal eine kleine Pause. Dazu besuchten wir das James Brooke Bistro & Café, direkt am Sarawak gelegen. Hier bekommt man exzellente frisch gepresste Säfte und einen sehr guten Kaffee. Darum denke ich kann man das James Brooke Bistro & Café unbedingt empfehlen.

Mit einem Boot, oder einer kleinen Fähre, kommt man in wenigen Minuten auf die andere Seite des Sarawaks. Dort warten dann noch einmal einige Sehenswürdigkeiten. Diese Tour haben wir aber erst nach dem Bako Nationalpark unternommen. Wir entschieden uns aber für eine Tour auf dem Sarawak. Dazu wählten wir uns das Boot mit einem Horn Bill vorne drauf. Die Tour dauerte knapp 2 Stunden. Wir fuhren den Fluss eine halbe Stunde hinauf bevor es dann für die Restzeit in die andere Richtung ging. Auf dem Sarawak kam uns eine Menge Müll entgegen. Plötzlich gab es einen Ruck. Wir standen und trieben Antriebslos auf dem Sarawak. Unser Bootsmann öffnete eine Luke im Boden und stellte fest, dass sich eine alte Plane um die Antriebswelle des Motors gewickelt hatte. Er entfernte diese, schmiss sie wieder über Bord und weiter ging es. Diese Aktion sollte die einzige dieser Art bleiben. Bloß gut auch. Denn im Sarawak gibt es Krokodile. Es wird auch auf vielen Schildern davor gewarnt. Wir fuhren vorbei an den Fragmenten der Golden Bridge. Die Brücke soll einmal die Astana mit der anderen Seite verbinden. Die Bauzeit der Brücke war auf 24 Monate kalkuliert. Die Fertigstellung sollte im Februar 2017 erfolgen. Im März sieht sie so aus wie auf meinen Fotos. Ich konnte hier Parallelen zum BER erkennen, nur dass die Brücke nicht ganz so teuer werden wird. Neben der Brücke stehen die Betonfundamente einer neuen Moschee. Auch diese sieht so aus, als wenn sie nie fertig werden würde. Vorbei geht es an vielen Häusern, einem großen Trockendock und der Masjid Bahagian, einer Moschee mit goldenen Türmchen und einem kleinen Friedhof davor. Später würden wir diese Moschee noch von der anderen Seite aus sehen… Nun wendet das Boot, wir fahren in die andere Richtung. Nun haben wir auch noch eine wasserseitige Skyline der Stadt Kuching. Vorbei an den ganzen Luxushotels, fuhren wir in Richtung Hafen. Hier lagen eine Menge Fischerboote vor Anker. Auch eine private Wohnanlage bekamen wir zu sehen. Die luxuriösen Wohnungen sollen um die 300 000 Euro kosten. Was uns ständig begleitete, war der Müll der seelenruhig den Sarawak entlang schwamm.

Nach zwei Stunden war die Bootsfahrt vorbei und wir bogen ab nach Chinatown. Da ich schon einige Chinatowns in Malaysia gesehen habe, war für mich das kein Neuland. Bunt, grell und laut. Die Chinesen habe es nicht so mit der Ruhe. Ob auf der Straße oder im Restaurant, sie verhalten sich immer laut, das nervt ein wenig. Wir besuchten einen Tempel. Der Tua Pek Kong Tempel
ist der älteste chinesische Tempel in Kuching. Ganz in der Nähe des Tempels wohnen die reichsten chinesischen Familien der Stadt. Wir suchten uns ein Café um ein wenig zu verweilen. Zum Abendessen suchten wir uns ein nettes chinesisches Restaurant direkt gelegen in Chinatown. Leider habe ich den Namen vergessen, aber es hat dort hervorragend geschmeckt. Den Abend nach dem Essen verbrachten wir auf der Hotel-Terrasse. Hier hatte man einen herrlichen Blick über die Stadt. Nun kam auch mein Reisestativ zum Einsatz. Ich machte eine Reihe von Langzeitbelichtungen, dann genossen wir noch einige kühle Drinks und Morgen checken wir dann schon wieder aus in Richtung Bako Nationalpark.

Erst kommt der Reisebericht vom Bako Nationalpark, dann geht es hier im Text weiter. Alles schön der Reihe nach.

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